Indianerschmuck - Tradition und Zukunft

Seit mehr als 10.000 Jahren haben die verschiedenen Völker Nordamerikas Schmuck hergestellt. Die ältesten Fundstücke waren aus Muscheln, getrockneten Samen und Beeren, Türkisen und Knochen - hergestellt wurden Perlenketten, Ringe, Ohrringe, geschnitze Armreifen, Anhänger, Ornamente und Amulette. Von den ersten Anfängen an bis in unsere heutige Zeit ist die Geschichte des Indianerschmucks Ausdruck für die besondere Beziehung zwischen den Ureinwohnern und ihrer natürlichen und spirituellen Welt.
Der erste, heute noch bekannte, Silberschmied war Sequoya, ein Cherokee, der von 1790 bis 1843 Silber bearbeitete und berühmt wurde durch die Entwicklung des Cherokee-Alphabets. Im Südwesten der USA wurde der Navajo Atsidi Sani, ein Hufschmied, der von den Spaniern das Schmieden lernte und ab 1850 Schmuck aus Eisen und ab 1868 aus Silber herstellte, bekannt.
Seit dieser Zeit hat sich das Wissen um die Silberschmiedekunst bei den Indianern im Südwesten verbreitet und immer mehr Silberschmiede und ganze Familien haben sich der Schmuckherstellung gewidmet. Neben den Navajo Indianern, die heute mit über 200 000 Stammesmitgliedern die grösste Gruppe darstellen, haben auch die Hopi und die Zuni Indianer, beides Pueblovölker, ganz eigene Wege im Indianerschmuck gefunden.
 
Navajo - Indianerschmuck:
Der von Navajo Indianern gefertigte Schmuck ist durch schöne Silberarbeiten, kombiniert mit ausdrucksvollen Steinen, meistens Türkisen, aber auch Korallen, Lapislazuli, Malachit, Perlmutt, Onyx und seit einigen Jahren Opal, gekennzeichnet. Da sich die Silberarbeiten aus dem Verarbeiten von Münzen heraus entwickelt haben, stehen auch heute noch die charakteristischen Conchos, schön verziert im Focus. Traditionelle Arbeiten zeigen massives Silber, oft gepunzt und wunderschöne Türkise, Squashblossom Ketten und schöne Heishi Ketten aus Türkis.
 
Zuni - Indianerschmuck:
Auch die Zuni Indianer lernten von ihren Nachbarn, den Navajos, das Silberschmieden. Sie hatten aber bereits ihre eigene Tradition der excellenten Steinbearbeitung: da in ihrem Zeremonialwesen versteinerte Tierfiguren, als vom obersten Schöpfer zu ihrer Unterstützung auf die Erde gesandt, eine grosse Rolle spielen, stellten Carver ( Steinschnitzer ) solche Tierfiguren ( Fetische ) her und erwarben sich profunde Kenntnisse in der Steinbearbeitung. Diese Fähigkeit, Steine zu bearbeiten und die neu erlernte Kunst der Silberbearbeitung wurde von den Zuni Indianern im Laufe der Zeit geradezu perfektioniert und viele bekannte Künstler entstammen diesem Stamm. Einige Zuni Künstler, deren Arbeiten wir anbieten sind z.B.:
 
Hopi - Indianerschmuck:
Die Hopi Indianer, ein im Südwesten der USA seit sehr langer Zeit angesiedelter Stamm, hat ebenfalls seine eigene Art der Schmuckherstellung entwickelt: das Overlay. Dies ist eine Silberschmiedetechnik, bei der zwei Tafeln aus Silber ( aus der oberen Tafel wird das Motiv mit einer Metallsäge herausgesägt ) miteinander verlötet werden. Die Freiräume im entstandenen Motiv werden oft zusätzlich fein gestichelt und dann noch oxidiert. Diese Technik wurde von Hopi Silberschmieden entwickelt: Sie sind berühmt dafür und haben eine grosse Kunstfertigkeit darin entwickelt. Jede Hopi Overlayarbeit ist in reiner Handarbeit entstanden und ein Unikat. Viele Hopi Silberschmiede haben sich einen hervorragenden Ruf als Künstler erworben und Hopi Schmuck ist immer etwas Besonderes, elegant und sehr robust.
Wir bieten nur Schmuck als Authentic Hopi Jewellry an, den wir selbst auf den Mesas der Hopi eingekauft haben und desssen Authentizität wir garantieren können. Eine kleine Auswahl an Hopi Künstlern, deren Arbeiten wir führen sind: Ted und Charles Wadsworth, Trinidad Lucas, Michael Sockyma, Mark Tawahongva, Lucion Koinva, Steven Sockyma, Marvin Lucas, Bradley Gashwazra.
 
Die Bedeutung des Indianerschmucks:
Für die im Südwesten der USA lebenden indianischen Menschen hat die Schmuckherstellung einen sehr grossen Wert. Sie sichert das Einkommen unzähliger Familien und es ermöglicht vielen von ihnen auch ein Leben im traditionellen Stil zu leben, da die Silberschmiede des Südwestens in aller Regel selbstständig arbeiten und ihren Freiraum behalten. Gerade dies ist für viele Schmiede äusserst wichtig, ermöglicht es ihnen doch zu leben, wo sie wollen und zu arbeiten, wann sie wollen.
 
Bedrohung:
Der Begriff Indianerschmuck ist nur in Amerika geschützt - im Rest der Welt wird er oft sehr missbräuchlich verwendet. Alles was Türkise hat oder halbwegs so aussieht wird als Indianerschmuck bezeichnet. Dies führt auch dazu, dass immer mehr Fälschungen, Schmuckstücke, die nicht von einem Silberschmied indianischer Herkunft stammen, sondern aus asiatischen Gebieten auf dem Markt kommen und den indianischen Schmieden starke Konkurrenz machen. Oftmals mit äusserst mangelhafter Qualität.
 
Was kann man tun:
Indianerschmuck, also Schmuckstücke, die von einem indianischen Silberschmied in Handarbeit hergestellt wurden, haben ihren Preis. Sie sind aus Sterlingsilber oder Gold gefertigt und mit Edelsteinen versehen. Sie werden nicht maschinell hergestellt, sondern in Handarbeit unter Nutzung von Werkzeugen. Hinter jedem Schmuckstück seht ein Silberschmied indianischer Herkunft. Überzeugen Sie sich von der Seriosität des Verkäufers!

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